Diessenhofen

Nach einer Pause von einem halben Jahr (corona-bedingt) reiste der Kulturverein Allschwil-Schönenbuch in die Ostschweiz. Das Ziel war Diessenhofen, ein malerisches Stadtchen zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein. Enge Gassen und schmale, hohe Häuser prägen die mitteralterliche Altstadt.

In der Umgebung gab es Einzelfunde aus der Stein- und Bronzezeit auch ein römischer Münzschatz wurde gefunden. Diessenhofen besitzt seit 1178 das Stadtrecht.Die Geschichte begann mit den Kyburgern, danach gehörte die Stadt den Habsburgern und erst 1460 wurde Diessenhofen im Zuge der Eroberung des Thurgaus von der Eidgenossenschaft nach zehntägiger Belagerung eingenommen, behielt jedoch gewisse Privilegien in der gemeinen Herrschaft Thurgau.

In der Zeit der Helvetischen Republik wurde die Stadt dem Kanton Schaffhausen angegliedert. Bereits 2 Jahre später kam sie definitiv zum Thurgau. Die Führung begann beim Siegelturm, der 1545 erbaut wurde und bereits im 16. Jh. der Aufbewahrung von Urkunden und des Stadtsiegels diente. Das Rathaus wurde erstmals 1415 erwähnt. Heute wird das Rathaus in seiner eigentlichen Funktion genutzt. Spitäler hatte Diessenhofen gleich zwei, das katholische und das protestantische, die nahe beieinander lagen und rege benutzt wurden ohne Konflikte. Das Vordere Amtshaus (Toggenburgerhaus) wurde im 16. Jh. gebaut auf der Ringmauer am Rhein, damit die Frachten direkt vom Fluss in die Keller des Amtshauses transportiert werden konnten. Später war das Haus eine sehr bekannte Stofffärberei bis Anfang des 20. Jh.

Der Spaziergang dem grünen Gürtel entlang, d.h. innere und äussere Stadtmauer war entspannend. Nachher ging es weiter nach Eschenz zum Mittagessen. Da man nicht im Restaurant essen durfte, haben alle das Dreigangmenu im Bus genossen. Danach wurde die Insel Werd besucht. Sie liegt im westlichsten Teil vom Untersee des Bodensees. Eine etwa 200m lange Holzbrücke führt auf die Insel. Der heilige Otmar, erster Abt des Klosters St. Gallen wurde im 8. Jh. auf Werd in die Verbannung geschickt. Zu seinem Andenken steht die St. Otmarskapelle. Die Insel gehört dem Benediktinerkloster Einsiedeln, ist aber von Franziskanern gepachtet, die in der Kapelle angebautem Haus leben. Heute leben noch fünf Pater auf der Insel und betreuen die umliegenden Gemeinden. Vor dem Kloster ist ein Labyrinth aus Gras und Steinlinien, das den Massen desjenigen in der Kathedrale von Chartres entspricht. Die Insel gilt auch als Kraftort und ist deshalb sehr oft besucht. Trotz Corona haben alle den Ausflug genossen und kehrten mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurück.