Mike Stoll führte corona-konform über den Barfüsserplatz und durch die Steinenvorstadt. Das Publikum lernte viele interessante Dinge über Geschichte und Alltag in Basel im Mittelalter.
Die Franziskanermönche (die mit dem Bier) lebten unter dem Gebot der Armut und Demut, dessen starker Ausdruck schuhlose Füsse waren. Die Mönche waren beliebt in der Bevölkerung und lebten mitten unter dem gemeinen Volk mitten in der Stadt. In „Downtown“ zu leben, war dabei nicht unbedingt von Vorteil. Handwerker wie Gerber, Weber und Metzger verursachten starke Gerüche, und die dreckige Birsig trug ihren Teil zum „Duft der Stadt“ bei.
Der Birsig wurde schliesslich abgedeckt und fliesst nun unter der Stadt. Der Vorsteher des Baudepartments leistete dabei wichtige Beiträge, so dass die Falknerstrasse nach ihm benannt wurde.
In der Vorstadt, ausserhalb der Stadtmauern, lebte das Gewerbe, das in der Stadt nicht erwünscht war. Dort ging es oft hoch her, und so ist die Steinenvorstadt in einer langen Tradition von Party- und Nachtleben.
Ein weiterer Bewohner der Vorstadt war der Henker. Sein Verdienst richtete sich nach Aufwand. Eine Vierteilung war die teuerste Dienstleistung. Zum Henker konnte man auch gehen, wenn man gesundheitliche Probleme hatte. Schliesslich kannte der Mann sich aus in Anatomie.
Schlussendlich wies Mike Stoll uns auf etwas Ungewöhnliches hin, das schon oft gesehen aber selten bemerkt wurde: die Fassade der Barfüsserkirche ist nicht symmetrisch, die Fenster sind versetzt zueinander und sehen schief aus.
So gab es erstaunlich viel zu Entdecken und zu Lernen mitten in Basel, wo man schon so oft war.
Weitere Details finden sich unter anderem auf den Seiten altbasel.ch:
https://altbasel.ch/dossier/birsig.html
https://altbasel.ch/fragen/asymmetrische_barfuesserkirche.html
https://altbasel.ch/fragen_antworten.html