Mike Stoll führt den Kulturverein durch die Ausstellung „Gladiator, die wahre Geschichte“
Aus der heutigen Sicht ist der Kampf der Gladiatoren sehr brutal, z.B. denken wir an den Film „Spartacus“. Man vergisst, dass die Hauptwerte, auf denen die römische Zivilisation beruhte, d.h. Mut, Tapferkeit, Tüchtigkeit und der Stolz , römischer Bürger zu sein und die Angst vor dem Feind und den Tod ausschlossen.
Die Ursprünge dieser Kämpfe reicht zurück ins 12. Jh. v. Chr. in Griechenland. Es war typisch zu jener Zeit, bei Begräbnissen die Verstorbenen mit bewaffneten Duellen zu ehren. vom 3.Jh. v.Ch. bis zum 4.Jh. n.Chr. gehörten die Gladiatorenspiele zu den beliebtesten öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen der Römer aller sozialen Schichten. Caesar gründete eine Gladiatorenschule. Er benutzte und bezahlte die Kämpfe, damit er sein politisches Amt erhalten konnte, d.h. er manipulierte das Volk zu seinen Gunsten. Die Kämpfe waren für alle zugänglich. Ein Glanzlicht in der Austellung ist der Mosaikboden mit fünf erhaltenen Gladiatorenbildern, es zeigt verschiedene Paarungen mit unterschiedlicher Bewaffnung und Ausrüstung.
Man hat in den Amphitheatern im ganzen römischen Reich die Gladiatorenkämpfe deutlich von von den Tierhetzen abgegrenzt, so gab es einen eigenständigen Teil des Arenaprogrammes. Durch die exotischen Tiere haben die Römer ihre Macht zur Schau gestellt, da sie die ganze antike Welt beherrschten.
In Augusta Raurica fand man Öllämpchen mit der Abbildung eines Gladiators, also gab es schon damals sogenannte Fanprodukte. Die Beisetzung der Gladiatoren war auch wichtig, so hat man ihnen den Kopf abgeschlagen, denn Kopflose würden die Orientierung verlieren und so nicht zurück ins Diesseits finden.
Interessant war auch der Fund eines Skelettes in York GB. Mit modernen Untersuchungsmethoden konnte bestimmt werden, dass es sich um einen Ostschweizer handelt. Die Führung war sehr spannend und einige haben die Ausstellung nochmals besucht.